Wolfsangriff auf Rinder im Schwarzwald bestätigt

Veröffentlicht am 12.12.2023

Eine genetische Analyse bestätigt, dass Wölfe für den Tod zweier Rinder in Bernau Anfang November verantwortlich sind

Drei Wölfe fressen an ihrer Beute. (Symbolbild: iStock/RonaldWJansen)
Drei Wölfe fressen an ihrer Beute. (Symbolbild: iStock/RonaldWJansen)

Am 11. November 2023 wurden der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg zwei tote Rinder gemeldet (wir berichteten hier darüber und fragten schon damals: „Wer, außer Wölfe, sollte für Risse an Rindern in Frage kommen?“). Die Tiere im Alter von 11 und 12 Monaten wurden in der Gemeinde Bernau im Landkreis Waldshut gefunden. Fachleute der FVA dokumentierten die Situation vor Ort und schickten genetische Proben zur weiteren Untersuchung an das Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik.

Ortsansässiges Rudel im Verdacht

Die genetische Analyse hat nun bestätigt, dass Wölfe die Verursacher der Risse sind. Eine genaue Individualisierung der Tiere war bisher nicht möglich, aber die Haplotypen HW01 und HW02 wurden nachgewiesen. Die Risse werden dem Wolfsrüden GW1129m (Haplotyp HW02) und der Fähe GW2407f und/oder dem Welpen GW3699m (beide Haplotyp HW01) zugeordnet, die in diesem Bereich ihr Revier haben. Es wird angestrebt, durch die Untersuchung weiterer Proben genauere Informationen zu erhalten.

Wölfe konnten Herdenschutzmaßnahmen überwinden

Die empfohlenen Maßnahmen zum Herdenschutz waren soweit zumutbar umgesetzt, wurden jedoch von den Tieren überwunden. Im Falle einer erneuten Überwindung des Herdenschutzes und weiterem Riss von Nutztieren können die Tiere gemäß dem Managementplan Wolf als schadstiftende Wölfe deklariert werden. Bei Vorliegen der im Bundesnaturschutzgesetz (§ 45 Abs. 7) genannten Voraussetzungen könnte eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Tötung erteilt werden.

Die Gemeinde Bernau liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. Die Nutztierverbände und Wildtierbeauftragten der Region sind über den Vorfall informiert. Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollten umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gemeldet werden: info@wildtiermonitoring.de.