In der schweizer Gemeinde Attinghausen im Kanton Uri, wurde bereits am vergangenen Donnerstagmorgen (11.01.2024), mitten in einem Siedlungsgebiet, ein totes Hirschkalb entdeckt. Das Kalb lag in der Nähe einer Quartierstraße in der Oberen Postmatte. Experten der Wildhut gehen aufgrund der Verletzungen davon aus, dass ein Wolf für den Riss verantwortlich ist.
Dieser Vorfall sei nichts Außergewöhnliches und unterstreiche nur das natürliche Verhalten von Wölfen, im Winter Beutetieren in die Nähe menschlicher Siedlungen zu folgen, berichtet der Konton Uri in einer Mitteilung zu dem Rissereignis.
Wölfe, die normalerweise menschlichen Kontakt meiden und als sehr scheue Tiere gelten, durchqueren gelegentlich Siedlungsgebiete, besonders wenn sich ihre Beutetiere dort aufhalten. Angrenzend an den Fundort des Hirschkalbs in Attinghausen befindet sich landwirtschaftliche Nutzfläche, was die Anwesenheit von äsenden Hirschen und folglich des Wolfs erklären könnte.
Zur weiteren Überwachung hat die Wildhut in dem Gebiet Fotofallen aufgestellt und DNA-Proben des gerissenen Kalbs genommen. Die Jagdverwaltung beobachtet das Gebiet nun intensiv, um auszuschließen, dass es sich um einen verhaltensauffälligen Wolf handelt. Solche Auffälligkeiten könnten durch bewusste oder unbewusste Fütterung oder Krankheiten hervorgerufen werden.
In der Schweiz, in der rund 300 Wölfe und etwa 30 Wolfsrudel leben, ist das Auftreten der Raubtiere im gesamten Alpenraum und im Mittelland möglich. Die bisher in Uri beobachteten Wölfe waren meist Einzeltiere auf Wanderschaft.
Die Bevölkerung wird gebeten, Wolfssichtungen im betroffenen Gebiet dem zuständigen Wildhüter zu melden (Tel. 079 340 50 37).
„Um Konflikte zwischen Wolf und Mensch weitgehend zu vermeiden, sollten einige Verhaltensempfehlungen berücksichtigt werden.
Ein entsprechendes Merkblatt ist auf der Homepage des Amts für Forst und Jagd publiziert (https://www.ur.ch/publikationen/31490).“