Weiter Uneinigkeit beim Wolfsmanagement

Weiter Uneinigkeit beim Wolfsmanagement

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern beklagt die Ausbreitung des Wolfes und fordert vom zuständigen Ministerium ein Bestandsmanagement im Sinne der betroffenen Tierhalter. Landwirtschaftsminister Backhaus dagegen will den Vorwurf der Untätigkeit nicht akzeptieren und verweist auf die Fortschritte der letzten Monate.

Wölfe im Schnee
Wölfe im Schnee

Für den Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern ist die Sachlage eindeutig: Die Wolfspopulation im Land steigt rasant an! Dementsprechend „enttäuscht“ zeigt sich Detlef Kurreck, Präsident des Verbands, darüber, dass das Landwirtschaftsministerium „keinen Plan für ein Bestandsmanagement der Wölfe“ vorgelegt habe. Der Verband befürchtet nämlich mit steigender Zahl der Raubtiere auch vermehrte Übergriffe auf Weidetiere. Deren Schutz wiederum sei personell und finanziell überaus aufwendig, so Schäfermeister Maik Gersonde. Selbst mit einer vollständigen Förderung des Materials durch das Land sei die Arbeit härter und schwerer geworden. Der Bauernverband begrüßt somit zwar die geplanten Fördermaßnahmen für den Herdenschutz, fordert aber zugleich, dass eine „praxistaugliche“ Wolfsverordnung die Entnahme von Problemtieren erlauben muss.

Die Vorwürfe der Landwirte und Tierhalter hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus im Landtag „entschieden“ zurückgewiesen. Es sei ihm „unbegreiflich“, wie man die Fortschritte der vergangenen Monate „so konsequent ignorieren“ könne. Er verwies in Folge auf sieben Maßnahmen, die den Umgang mit dem Wolf prägen sollen. Unter anderem sei mittlerweile ganz Mecklenburg-Vorpommern zum Wolfsgebiet erklärt worden, sodass die Tierhalter im ganzen Land von den Fördermaßnahmen für Herdenschutz profitierten. Außerdem steige die Förderhöhe für Ausgleich und Prävention ab Mitte 2019 auf 100 Prozent. Hinzu kämen neue Wolfsmanager und –berater sowie eine „Schadens-Hotline“ für Tierhalter. Der Minister befindet: „Konzeptlosigkeit sieht für mich anders aus.“