Warnung vor illegalem Tierhandel: Schützen Sie sich und die Tiere

Veröffentlicht am 03.10.2023

Zum Welttierschutztag am 4. Oktober warnt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) eindringlich vor dem Kauf von Hundewelpen und Katzenbabys aus unseriösen Quellen.

Das Geschäft mit Hundewelpen und Katzenbabys boomt. (Foto: Kate - stock.adobe.com)
Das Geschäft mit Hundewelpen und Katzenbabys boomt. (Foto: Kate – stock.adobe.com)

Das Geschäft mit Hundewelpen und Katzenbabys boomt nicht nur, es ist auch äußerst lukrativ für Kriminelle. Viele dieser Tiere werden unter qualvollen Bedingungen, meist im Ausland, gezüchtet und in Deutschland verkauft. Die Muttertiere leben oft in miserablen Verhältnissen, ohne ausreichend Auslauf, menschliche Zuwendung oder angemessene Pflege. Die Welpen werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und unter grausamen Bedingungen nach Deutschland transportiert. Oftmals sind die Welpen so geschwächt und krank, dass sie schnell sterben oder sogar eingeschläfert werden müssen. Manche Tiere werden angeboten, obwohl es sie gar nicht gibt, und Käufer müssen immense Tierarzt- und Transportkosten im Voraus bezahlen. Wer solche Tiere kauft, unterstützt ein System, das potenzielle Käufer bewusst täuscht und das Leiden der Tiere fördert.

Ein typischer Fall sieht so aus:

Ein Interessent entdeckt auf einem Kleinanzeigenportal eine Anzeige für beispielsweise einen Zwergspitzwelpen, den er seiner Freundin schenken möchte. Nach einer Kontaktaufnahme per E-Mail vereinbart man ein Treffen zur Übergabe des Welpen gegen Barzahlung von fast 1.500 Euro. Das Geschäft findet auf offener Straße statt, ohne dass der Käufer die Mutter des Welpen oder den Ort, an dem er aufgewachsen ist, sieht. Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass der Welpe schwer krank ist und trotz tierärztlicher Behandlung stirbt. Der Tierarzt stellt fest, dass der Welpe entgegen den Angaben im Inserat weder geimpft noch gechipt war und jünger als acht Wochen. Die Impfpässe sind gefälscht.

Checkliste für den Hundekauf

Um bei der Anschaffung eines Haustiers sicherzugehen und illegale Machenschaften zu stoppen sowie das Leiden der Tiere zu verhindern, sollten Sie beim Hundekauf folgende Punkte beachten:

Prüfen Sie Verkaufsanzeigen genau und bestehen Sie auf einem Vor-Ort-Besuch beim Züchter. Seien Sie skeptisch bei unzureichenden Beschreibungen der Welpen, Anbietern, die Pseudonyme verwenden, Anbietern, die verschiedene Rassen im Angebot haben, oder Angeboten für eine Lieferung nach Hause.Kaufen Sie keine Hunde an zwielichtigen Orten wie Autobahnraststätten oder Hinterhöfen. Kaufen Sie nur bei einem Züchter vor Ort. Ein seriöser Züchter nimmt sich Zeit für Ihre Fragen und ermöglicht Ihnen weitere Besuche. Er informiert Sie über die Entwicklung des Welpen.Bestehen Sie auf einem schriftlichen Kaufvertrag und lassen Sie diesen prüfen, besonders wenn Vorabzahlungen geleistet werden sollen. Der Name des Züchters sollte im Vertrag stehen.Achten Sie genau auf das Aussehen und Verhalten des Welpen und verlangen Sie, das Muttertier zu sehen. Informieren Sie sich darüber, wo und wie die Welpen aufwachsen. Junge Hunde benötigen eine saubere und angemessene Umgebung.Hunde dürfen nicht vor dem Alter von mindestens 8 Wochen abgegeben werden. Wenn Hunde aus dem EU-Ausland nach Deutschland gebracht werden, müssen sie mindestens 15 Wochen alt sein.Lassen Sie den Hund vor dem Kauf von einem Tierarzt untersuchen oder verlangen Sie tierärztliche Atteste. Achten Sie auf notwendige Gesundheitsmaßnahmen wie Impfungen, den aktuellen EU-Heimtierausweis, Chippen und rassespezifische Voruntersuchungen.Melden Sie unseriöse Züchter, illegale Händler oder Vermittler beim Veterinäramt oder der Polizei. Wenn Sie Opfer eines Betrugs werden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Das LKA empfiehlt außerdem, sich vor einem Kauf bei einem Tierschutzverein oder Tierheim zu informieren. Dort warten viele Tiere darauf, ein neues, liebevolles Zuhause zu finden. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den folgenden Websites:

https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/haus-und-zootiere/illegaler-welpenhandel.html

https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/illegaler-welpenhandel/