Waldbrandgefahr in Nordrhein-Westfalen steigt durch Trockenheit und Schadflächen

Hohe Bußgelder für illegales Feuermachen im Wald – Waldspaziergänge mit Umsicht genießen

Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung. (Foto: Wald und Holz NRW / M. Teuber)
Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung. (Foto: Wald und Holz NRW / M. Teuber)

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen steigt in nordrhein-westfälischen Wäldern wieder die Waldbrandgefahr. Vor allem die Trockenheit und der starke Befall des Borkenkäfers haben viel trockenes Restholz hinterlassen, das schnell entzündbar ist. In diesem Jahr hat es auf bislang rund sieben Hektar Waldfläche gebrannt. Die Feuer konnten zügig gelöscht werden.

Forstministerin Silke Gorißen: „Der Wald ist unser wichtigster Klimaschützer. Mit steigenden Temperaturen und ausbleibendem Regen steigt leider wieder die Waldbrandgefahr. Ich appelliere daher an alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher, umsichtig und aufmerksam im Wald zu sein. Bitte beachten Sie das Verbot des Rauchens und Grillens im Wald. Bitte parken Sie nur auf befestigten Flächen, damit heiße Katalysatoren der Autos nicht Gras in Brand setzen. Halten Sie Waldzufahrten für den Fall der Fälle frei, so dass Rettungsfahrzeuge passieren können. Wer gegen Regeln und Gesetze verstößt, riskiert das Leben von Mensch und Tier. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir den Wald als einzigartigen Naturraum und Ort der Erholung genießen können. Mein besonderer Dank gilt allen Feuerwehrleuten, der Polizei, Forstleuten und weiteren Einsatzkräften, die rund um die Uhr vor Ort dafür sorgen, dass unser Wald geschützt wird.“

Hohe Bußgelder für illegales Feuermachen im Wald

Waldbrände haben in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen zugenommen und fast immer ist leichtsinniges oder unachtsames Verhalten von Waldbesucherinnen und Waldbesuchern die Ursache. Allein im vergangenen Jahr gab es in Nordrhein-Westfalen 203 Waldbrände, die eine Schadfläche von 74 Hektar hinterlassen haben.

Zur Waldbrandvorsorge hat das Land deshalb die Bußgeldempfehlungen im Verwarnungs- und Bußgeldkatalog Umwelt deutlich verschärft. Der Katalog empfiehlt den örtlichen Behörden für das Feuermachen im Wald ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro oder für das Rauchen im Wald von März bis Oktober ein Bußgeld von 150 Euro.

„Fire Fighter“ unterstützt im Kampf gegen Walbrände

Um gemeinsam stärker im Kampf gegen Waldbrände zu sein, haben das nordrhein-westfälische Forstministerium und der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren intensiviert und sie stellen digitales Kartenmaterial zur Verfügung. Dies hilft den Einsatzkräften zu den Brandherden im Wald zu gelangen. Zudem hat das Land erst vor wenigen Wochen den „Fire Fighter“ vorgestellt, um im Fall der Fälle flexibler zur Brandstelle zu gelangen. Das geländegängige Löschfahrzeug, das bis zu 10.000 Liter Löschwasser im Tank speichern kann, soll helfen, auch auf unwegsamen Waldflächen Brände zu löschen.

Bei Waldbrand 112 rufen

Wie hoch die Gefahr für eine Waldbrand aktuell ist, zeigt der Deutsche Wetterdienst mit seinem 5-stufigen Waldbrandgefahrenindex. Allerdings kann lokal die Gefahrenlage sehr unterschiedlich sein. Um Waldbrände zu melden, ist die Feuerwehr unter der 112 zu rufen – und die Gefahrenstelle auf kürzestem Wege zu verlassen.

Land stellte 2022 Konzept zur Vorbeugung und zur sicheren Bekämpfung von Waldbränden vor

Um die Wälder in Nordrhein-Westfalen in Zukunft besser gegen Waldbrände zu schützen und damit die Feuerwehr die Flammen im Ernstfall sicher und effizient bekämpfen kann, hat das Land Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr das Konzept zur „Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung in Nordrhein-Westfalen“ vorgestellt. Es bildet die Grundlage für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und den Feuerwehren. Gemeinsam hatten der Minister des Innern, Herbert Reul, und die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen, das neue Konzept zur Vorbeugung und zur sicheren Bekämpfung von Waldbränden am 9. August 2022 in Wermelskirchen offiziell vorgestellt. In das Konzept sind die Fachexpertise und Erfahrung der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und der Forstexperten vom Landesbetrieb Wald und Holz eingeflossen.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen