Verbände des ländlichen Raums beendigen Mitarbeit im Bundeszentrum für Weidetiere und Wolf

Veröffentlicht am 30.11.2023

Der Vorwurf: Das BZWW werde den Ansprüchen nicht gerecht und sei in der aktuellen Ausrichtung entbehrlich.

Ein liegender Wolf. (Symbolbild: Alexa auf Pixabay)
Ein liegender Wolf. (Symbolbild: Alexa auf Pixabay)

In einem gemeinsamen Schreiben an Staatssekretärin Silvia Bender (BMEL) und Staatssekretär Stefan Tidow (BMUV) erklären acht maßgebliche Verbände des ländlichen Raums, der Deutsche (DBV) Bauernverband und der Deutsche Jagdverband (DJV), die Deutsche Reiterliche Vereinigung, der Bundesverband Rind und Schwein, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband landwirtschaftliche Wildhaltung die Beendigung ihrer Mitarbeit im Bundeszentrum für Weidetiere und Wolf (BZWW).

Das BZWW wurde im März 2021 ins Leben gerufen, um als zentrale Institution die Interessen der Weidetierhalter im Umgang mit dem Wolf zu vertreten und den Konflikt zu entschärfen. Bedauerlicherweise habe das BZWW von Anfang an seinen Auftrag nicht erfüllt, so die Verbände. Die Zusammenarbeit beschränke sich auf redaktionelle Einbeziehung und Lektoratstätigkeiten, wobei grundlegende Themen würden vernachlässigt.

Bereits im September des vergangenen Jahres hätten die beteiligten Verbände ihre Kritik schriftlich geäußert und die weitere Mitarbeit in Frage gestellt. Wesentliche Anliegen der Weidetierhalter würden ignoriert, darunter die Überarbeitung des Rissbegutachtungsverfahrens, die Festlegung von nicht zäunbaren Gebieten und Regelungen zum Bestandsmanagement als vorsorgender Herdenschutz.

Da trotz konstruktiver Mitarbeit und wiederholter Kritikpunkte keine Korrektur der Arbeitsweise des BZWW in Sicht sei, haben die Verbände beschlossen, aus den Gremien des BZWW auszutreten. Die derzeitige Ausrichtung des BZWW erfülle nicht die Ansprüche der Weidetierhalterverbände und sei überflüssig. Eine zielführende Arbeit erfordere die Anerkennung der Realität in weidetierhaltenden Betrieben, die Berücksichtigung der Grenzen des Herdenschutzes und die Notwendigkeit der Bestandsregulierung beim Wolf.