Urteil nach Mord an zwei Polizisten bei Kusel gesprochen

Veröffentlicht am 30.11.2022

Gewerbsmäßiger Wilderer zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Landgericht Kaiserslautern stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.

Justitia (Symbolbild: Sang Hyun Cho)
Justitia (Symbolbild: Sang Hyun Cho)

„Am 31. Januar 2022 stand Rheinland-Pfalz im Empfinden vieler Menschen für einen Moment lang still. Mit dem heutigen Urteilsspruch geht ein Prozess zu Ende, der zuvorderst die Angehörigen und Freunde, aber auch die Kolleginnen und Kollegen der getöteten Polizistin und des getöteten Polizisten sehr belastet hat. Ihnen wurde nicht nur ein geliebter Mensch genommen. Die schrecklichen Ereignisse kamen in der Erinnerung immer und immer wieder hoch“, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute.

Das Landgericht Kaiserslautern hat im Prozess um die beiden Ende Januar getöteten rheinland-pfälzischen Polizisten sein Urteil verkündet. Eine 24-jährige Polizeianwärterin und ein 29-jähriger Polizeikommissar waren bei einer Verkehrskontrolle nahe Ulmet (Landkreis Kusel) erschossen worden.

Der 39-jährige Haupttäter, der die beiden Polizisten durch gezielte Kopfschüsse getötet hatte, wurde u.a. wegen Mordes und gewerbsmäßiger Jagdwilderei zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Da das Gericht darüber hinaus die besondere Schwere der Schuld festgestellt hat, kann der Wilderer nicht bereits frühestens nach 15 Jahren entlassen werden.

„Es ist gut, dass das Gericht sein Urteil gesprochen hat. Das unermessliche Leid der Angehörigen kann das jedoch nicht lindern. Zwei Menschen fehlen. Ich bin in Gedanken bei den Hinterbliebenen und den Angehörigen unserer Polizeifamilie. Die große Zahl der Beileidsbekundungen hat gezeigt, wie sehr diese so brutale wie sinnlose Tat die Menschen bewegt hat“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling.

Nach der Tat ging eine Welle großer Betroffenheit und Trauer durch die Polizei Rheinland-Pfalz, das Land und das gesamte Bundesgebiet. Weit über 20.000 Nachrichten erreichten die rheinland-pfälzische Polizei per Post, per Mail oder in den Sozialen Medien.

„Diese enorme Anteilnahme aus der Bevölkerung spendete in dieser schweren Zeit großen Trost. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zeichen dafür, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger nicht nur hinter der Polizei steht, sondern in ihrer schwersten Stunde auch an ihrer Seite“, betonten Dreyer und Ebling abschließend in einer Stellungnahme.