Unsere Jagdhunde: Familienmitglieder mit Beruf

Veröffentlicht am 10.10.2023

In 57% der deutschen Jägerhaushalte lebt heute ein Hund. Anlässlich des Welthundetags stellt der DJV verschiedene Rassen vor.

Kleiner Münsterländer mit einer Hundeschutzweste während einer Drückjagd: Jagdhunde sind Familienmitglieder mit Beruf. (Quelle: Grell/DJV)
Kleiner Münsterländer mit einer Hundeschutzweste während einer Drückjagd: Jagdhunde sind Familienmitglieder mit Beruf. (Quelle: Grell/DJV)

Hund und Mensch jagen bereits seit etwa 30.000 Jahren erfolgreich zusammen. Heutzutage lebt in über der Hälfte der Jägerhaushalte (57 Prozent) mindestens ein Nachkomme des Wolfs – als Familienmitglied und Jagdbegleiter. Im Vergleich dazu leben im Bundesdurchschnitt lediglich in 20 Prozent der Haushalte Hunde. Viele Jagdhunderassen haben den Weg in private Wohnzimmer gefunden, darunter Labrador, Golden Retriever oder Pudel. Es ist wichtig zu wissen und auch zu beachten, dass Jagdhunde oft einen starken Jagdinstinkt haben und geistig sowie körperlich beschäftigt werden müssen!

Der Deutsche Jagdverband (DJV) macht anlässlich des Welthundetags darauf aufmerksam, dass Jagdhunde neben körperlicher Aktivität auch geistige Herausforderungen benötigen. Suchspiele, die den Rassemerkmalen entsprechen, sind eine geeignete Beschäftigung, sei es im Haus oder unterwegs.

Die Vielfalt der Jagdhunderassen ist ebenso groß wie ihre Einsatzmöglichkeiten. Beliebt bei Jägerinnen und Jägern sind Vorstehhunde wie Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Kleiner Münsterländer oder Weimaraner, die in einem Viertel aller Jägerhaushalte zu finden sind. Sie sind besonders vielseitig und zeigen beim Entdecken von Wild im hohen Gras das sogenannte „Vorstehen“: Sie bleiben abrupt stehen. Auf Platz 2 folgen mit einem Anteil von 9 % die kleinen, robusten Teckel, die mit ihrer ausgezeichneten Nase sowohl unter der Erde Füchse aufstöbern als auch verletzte Rehe nach einem Verkehrsunfall aufspüren können.

In Deutschland gibt es mehrere Dutzend anerkannte Jagdhunderassen mit unterschiedlichen Aufgaben. Eine Übersicht dieser Hunde mit Beruf bietet die Internetseite des DJV. Geprüfte Jagdhunde sind gesetzlich vorgeschrieben und ein Brauchbarkeitsnachweis ist aus Tierschutzgründen Pflicht. Für herbstliche Bewegungsjagden auf Reh, Hirsch und Wildschwein müssen Jagdhunde lernen, Wildtiere im dichten Unterholz aufzuspüren, ohne sie zu hetzen. Schweißhunde werden für das Finden von verletztem Wild ausgebildet, während Apportierhunde beispielsweise erlegte Enten zuverlässig im Schilf finden und zum Schützen bringen müssen.