„Tierschützer“ zeigen Schafhalter nach Wolfsattacke an

Veröffentlicht am 11.07.2023

Organisation „Faunabescherming“: „Die nun bekannten Fakten zeigen, dass es sich nicht um einen Angriff eines Wolfes auf einen Menschen, sondern um einen Angriff eines Menschen auf einen Wolf handelte.

Ein Wolf im Schafspelz. (Symbolbild: Sarah Richter auf Pixabay)
Ein Wolf im Schafspelz. (Symbolbild: Sarah Richter auf Pixabay)

Der im niederländischen Waspe beim Versuch seine Tiere zu schützen, von einem Wolf am Arm verletzte Schafzüchter, ist von der Organisation „Faunabescherming“ angezeigt worden, da er sich und seine Tiere versuchte mit einer Heugabel und einer Schaufel vor dem Raubtier zu schützen.

Es kam, wie es kommen musste: Wie schon von einigen unserer Leser in ihren Kommentaren in den Sozialen Netzwerken gemutmaßt, versuchen jetzt wieder sog. „Tierschützer“ oder „Tierrechtler“ den Spieß umzudrehen und den (ach so armen) Wolf zum Opfer hochzustilisieren. Eine Haltung, die unseres Erachtens zum einen zutiefst menschenverachtend ist und zum anderen keinerlei Respekt vor fremdem Eigentum vermuten lässt.

Wie die niederländische Organisation „Faunabescherming“, was so viel bedeutet wie „Tierschutz“, in einer Pressemitteilung bekanntgab, haben diese Aktivisten sowohl den Bürgermeister der Gemeinde Westerveld Rikus Jager als auch den verletzten Schafzüchter angezeigt, da „die nun bekannten Fakten zeigen, dass es sich nicht um einen Angriff eines Wolfes auf einen Menschen, sondern um einen Angriff eines Menschen auf einen Wolf handelte“. Und weiter: „Wer unklug genug ist, ein Raubtier mit Mistgabel und Schaufel anzugreifen, muss damit rechnen, dass sich das Tier bedroht fühlt und sich wehrt“.

Dabei hätte der Schafzüchter doppelt gegen geltendes Recht verstoßen, da er zum einen den Wolf „angriff“ und zum anderen seine Schafe nicht mit einem wolfssicheren Zaun geschützt hatte. So habe sich das Raubtier zuerst unter dem Elektrozaun durchzwängen können, um auf die Schafweide zu kommen und sei dann nach dem Angriff wieder zurück über den Zaun gesprungen. Jegliches Mitgefühl mit dem verletzten Schafhalter vermissen lässt dann auch die folgende Passage, in der davon ausgegangen wird, dass der Mann kaum verletzt gewesen sein könne, da er nach dem Krankenhausbesuch sehr schnell wieder zu Hause gewesen sei. „Jeden Tag misshandelten Hunde Menschen noch viel schlimmer, ohne dass dies so schwerwiegende Konsequenzen hätte, wie in diesem Fall für den Wolf…“.

Dass der Bürgermeister nicht die Freigabe hatte erteilen dürfen und die Polizei nicht hätte darauf hören und den Wolf erschießen dürfen, versteht sich für die Tierschutz-Aktivisten ebenfalls von selbst. Andersdenkende scheinen sowieso pauschal als dumm abgestempelt zu werden.

„Der Tierschutz werde sein Möglichstes tun, um Angriffe, Störungen und Tötungen des streng geschützten Wolfes strafrechtlich zu verfolgen“, heißt es abschließend. Na dann…

(mlz)