Tausende Wildpferde dürfen vom Hubschrauber aus getötet werden

Veröffentlicht am 30.10.2023

Im australischen Kosciuszko-Nationalpark greift die Regierung von New South Wales zu drastischen Mitteln, um die Wildpferdepopulation im Park zu dezimieren.

Eine Brumbies-Herde im australischen Kosciuszko-Nationalpark beim Grasen am frühen Morgen. (Foto: iStock/PjHickox)
Eine Brumbies-Herde im australischen Kosciuszko-Nationalpark beim Grasen am frühen Morgen. (Foto: iStock/PjHickox)

Der Kosciuszko-Nationalpark ist mit seinen über 6.700 km² ein riesiges Naturschutzgebiet, das etwa 350 km südwestlich der Metropole Sydney im australischen Bundesstaat New South Wales gelegen ist. Genauso riesig, wie die Fläche, ist auch das Problem mit der ausufernden Population an Wildpferden, den sog. „Brumbies“, die zu tausenden den Nationalpark in riesigen Herden durchstreifen.

Bereits im Jahr 2018 stellte das „Threatened Species Scientific Committee“ von New South Wales (NSW) fest, dass die Verschlechterung und der Verlust von Lebensräumen durch Wildpferde ein zentrales Problem im Kontext des Erhalts der einheimischen Flora und Fauna darstellt. So identifizierte das Komitee mehr als 30 negativ betroffene und/oder gefährdete Arten und Gemeinschaften in New South Wales und dem Commonwealth. Dem gegenüber entwickeln sich die Wildpferde in den weiten Steppen des Nationalparks prächtig. Die letzte Untersuchung diesbezüglich ergab eine geschätzte Wildpferdepopulation von knapp 19.000 Tieren.

Neue Maßnahmen zur Reduzierung von Wildpferden im Kosciuszko National Park: Abschuss vom Helikopter aus

Die Regierung von New South Wales hat daraufhin jetzt eine Änderung des „Kosciuszko National Park Wild Horse Heritage Management Plans“ verabschiedet, die den Einsatz von Hubschraubern als zusätzliche Methode zur Reduzierung der Wildpferde im Park erlaubt.

Die Änderung gestattet dem Nationalpark- und Wildtierservice nun das gezielte Schießen aus dem Hubschrauber auf die Wildpferde, so wie es bereits bei der Reduzierung der ebenfalls invasiven Hirsche und Wildschweine gängige Praxis, neben etablierten Methoden, wie der Bejagung vom Boden aus sowie Einfangen und Umsiedeln, darstellt.

Nach sorgfältiger Prüfung hat Umweltministerin Penny Sharpe entschieden, dass diese Maßnahme notwendig ist, um gefährdete und bedrohte Arten sowie ihren Lebensraum zu schützen, Boden und Wasserläufe zu bewahren, das kulturelle Erbe Australiens zu erhalten und das gesetzlich vorgeschriebene Ziel von 3.000 Wildpferden bis Mitte 2027 zu erreichen.

Die Ministerin verwies dabei auf den Bericht des Senatsausschusses für Umwelt und Kommunikation, der feststellte, dass eine effektive Kontrolle von Wildpferden den Unterschied zwischen Überleben und Aussterben für bis zu einem Dutzend bedrohter Arten ausmachen könnte, die nur in den australischen „Alpen“ vorkommen.

„Es gibt einfach zu viele Wildpferde im Kosciuszko-Nationalpark. Viele einheimische Arten sind vom Aussterben bedroht und das gesamte Ökosystem ist gefährdet. Wir müssen handeln, erklärt Sharpe ihr Vorgehen.“ „Ich möchte sicherstellen, dass unsere Nationalpark-Mitarbeiter alle Optionen haben, die sie benötigen, um das Populationsziel zu erreichen und diese wertvolle alpine Umwelt zu schützen“, ergänzt sie.

„Das war keine leichte Entscheidung. Niemand möchte wilde Pferde töten müssen. Ich habe alle Optionen sorgfältig geprüft und danke allen, die sich die Zeit genommen haben, einen Antrag einzureichen“, ergänzt die Ministerin.

Die Mitarbeiter des Nationalpark- und Wildtierservices von New South Wales sind hochqualifiziert, werden strengen Prüfungen unterzogen und sind speziell geschult, um für den Einsatz der Regulation mit der Büchse vom Hubschrauber aus, gegen verschiedene invasive Arten wie Hirsche und Wildschweine zugelassen zu werden.

Quelle: NSW Government