Seehundbestand sinkt drittes Jahr in Folge

Veröffentlicht am 01.11.2023

Besorgniserregender Trend: Trilaterales Wattenmeer-Monitoring zeigt Rückgang im Seehundbestand

Seehunde auf einer Sandbank in der Nordsee. (Symbolbild: Ben auf Pixabay)
Seehunde auf einer Sandbank in der Nordsee. (Symbolbild: Ben auf Pixabay)

Das grenzüberschreitende Weltnaturerbe Wattenmeer, das Dänemark, Deutschland, die Niederlande und die Insel Helgoland umfasst, verzeichnet einen besorgniserregenden Trend im Seehundbestand, berichtet das Common Wadden Sea Secretariat. Die diesjährige Zählung der Jungtiere ergab einen Anstieg um 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch wurde während des Fellwechsels im August 2023 ein Gesamtrückgang von 4 % festgestellt, was das dritte Jahr in Folge ist, in dem die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere einen Abwärtstrend bemerkt hat. Die Ursachen für diesen Rückgang sind noch unklar.

Im Juni wurden 9.334 Jungtiere im Wattenmeer gezählt, ein Anstieg um 10 % im Vergleich zu 2022. In Dänemark stieg die Zahl um 23 %, in Schleswig-Holstein um 12 % und in den Niederlanden um 18 %. Jedoch wurde in Niedersachsen und Hamburg ein Rückgang von 5 % verzeichnet. Im August wurden während des Fellwechsels insgesamt 22.621 Seehunde gezählt, was einem Gesamtrückgang von 4 % entspricht.

„Angesichts dieses anhaltenden Rückgangs der Zahlen können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Bestand abnimmt“, sagt Anders Galatius von der Universität Aarhus, Hauptautor des Berichts. „Es wäre wichtig, die möglichen Ursachen zu untersuchen, zu denen eine Verschlechterung des Lebensraums, die Verfügbarkeit von Nahrung und die zunehmende Zahl von Kegelrobben in dem Gebiet gehören könnten.“

Die Seehunde werden durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer (WSSA) trilateral geschützt und sind ein wichtiger Bestandteil des marinen Ökosystems. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Ursachen dieses rückläufigen Trends zu verstehen und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Hier geht es zum Expertenbericht