Schwarzwildstrecke bricht um 50% ein

Veröffentlicht am 10.11.2023

Jagdstrecken des Jagdjahres 2022/2023 in Brandenburg veröffentlicht: Deutliche Rückgänge bei Schalenwild und Niederwild

Bei den Wildschweinen verzeichnete Brandenburg einen Rückgang der Jagdstrecke um 50%. (Symbolbild: Paul Henri Degrande auf Pixabay)
Bei den Wildschweinen verzeichnete Brandenburg einen Rückgang der Jagdstrecke um 50%. (Symbolbild: Paul Henri Degrande auf Pixabay)

Die Jagdstrecken des vergangenen Jagdjahres 2022/2023 in Brandenburg wurden jetzt nach langem Warten von der Obersten Jagdbehörde veröffentlicht. Bei nahezu allen Wildarten setzt sich der Abwärtstrend dramatisch durch, wie der Landesjagdverband Brandenburg berichtet.

Das Jagdjahr erstreckt sich vom 1. April bis 31. März des Folgejahres. Die Jagdstrecken ermöglichen zwar keine genauen Rückschlüsse auf die tatsächliche Größe der Population, dennoch lassen sich anhand der Daten Trends und Entwicklungen ablesen.

Es zeigt sich ein erheblicher Rückgang bei allen Schalenwildarten, wobei das Schwarzwild mit einer Reduzierung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr besonders betroffen ist. Beim Muffelwild verzeichnete Brandenburg einen Rückgang um 45 Prozent mit nur 60 erlegten Stücken. Auch die Streckenzahlen beim Rotwild (minus 5 Prozent), Damwild (minus 14 Prozent) und Rehwild (minus 7 Prozent) gingen zurück.

Streckenzuwachs bei Waschbär und Kaninchen

Im Bereich des Raubwildes konnte lediglich beim Waschbär ein Streckenzuwachs von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Bei anderen Raubwildarten gab es Rückgänge von bis zu 20 Prozent. Bei den Niederwildarten zeigt sich ein deutlicher Einbruch. Die Strecken bei Fasanen sanken um 57 Prozent, Feldhasen um 19 Prozent, während Kaninchen um 54 Prozent zunahmen.

Die veröffentlichten Streckenzahlen im Land Brandenburg für das Jagdjahr 2022/2023, inklusive Fallwild und Unfallwild, sind wie folgt:

Rotwild: 6.662 (minus 5 Prozent)Damwild: 8.855 (minus 14 Prozent)Muffelwild: 60 (minus 45 Prozent)Rehwild: 48.772 (minus 7 Prozent)Schwarzwild: 45.550 (minus 50 Prozent)Feldhase: 1.296 (minus 19 Prozent)Kaninchen: 61 (plus 54 Prozent)Fasan: 733 (minus 57 Prozent)Enten (gesamt): 3.342 (minus 20 Prozent)Gänse (gesamt): 2.760 (minus 2 Prozent)Ringeltauben: 617 (minus 33 Prozent)Rotfuchs: 18.714 (minus 5 Prozent)Steinmarder: 850 (minus 18 Prozent)Dachs: 3.312 (minus 6 Prozent)Waschbär: 31.810 (plus 8 Prozent)Marderhund: 3.316 (minus 9 Prozent)Mink: 99 (minus 20 Prozent)Nutria: 3.829 (minus 13 Prozent)Bisam: 761 (plus 156 Prozent)

Die Jagdstrecken verdeutlichen die aktuellen Herausforderungen in der Wildpopulation und ermöglichen Interpretationen für zukünftige Maßnahmen im Wildmanagement.