Rekordjahr für die Steinadler auf Gotland

Nirgendwo auf der Welt sieht man wahrscheinlich so viele Adler auf dichtem Raum wie in der schwedischen Provinz Gotland.

Der Steinadler ist zwar das Wappentier der Bundesrepublik Deutschland, doch wahrscheinlich gibt es nirgendwo auf der Welt eine solch hohe Dichte dieser majestätischen Vögel, wie auf der schwedischen Insel Gotland.

Die diesjährige Bestandsaufnahme der Steinadler auf Gotland wurde vor Kurzem abgeschlossen. Das Ergebnis zeigt, dass 2023 die für Steinadler günstigste Brutsaison seit Beginn der Erhebungen war. Insgesamt wurden 43 Nistplätze registriert, in denen 51 Jungvögeln ausgebrütet worden sind.

Johan Månsson, Wildtierpflegebeauftragter der Provinz Gotland, kommentiert dieses sehr schöne Ergebnis folgendermaßen: „Es handelt sich bei dem diesjährigen Monitoring um eine umfassende Bestandsaufnahme, was bedeutet, dass wir jetzt eine wirklich gute Erfassung des Adlerbestands in der Provinz haben.“ Seit 2002 wird auf Gotland jährlich eine Bestandsaufnahme der Steinadler durchgeführt. Dieses Jahr dauerte sie ganze sieben Monate, in der 80 Reviere sowie 43 Nistplätze registriert werden konnten.

„So viele Reviere oder Nistplätze wurden zuvor noch nie erfasst, und es besteht Grund zu der Annahme, dass Gotland jetzt einer der adlerreichsten Orte nicht nur in Schweden, oder Europa, sondern weltweit ist“, freut sich Johan Månsson. Wenn man die Seeadler, deren Population ebenfalls stetig wächst, mitbetrachtet, so beheimatet Gotland jetzt etwa 400 Adler, die gut über die gesamte Insel verteilt sind. „Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die sich mit diesen Zahlen auf einer Fläche von der Größe Gotlands messen können“, sagt Johan Månsson. Viele junge Seeadler fliegen im Ostseeraum herum und halten sich zeitweise auf der Insel auf. Die meisten Steinadler verlassen Gotland wahrscheinlich nicht.

Die Sterblichkeitsrate unter den Adlern ist relativ hoch, viele Jungvögel können im ersten Jahr Schwierigkeiten haben, Beute zu finden. „Sie müssen lernen, selbst zu jagen, und das ist nicht immer einfach“, schließt Johan Månsson.