Rechtsstreit um Wölfin „Gloria“ geht in die nächste Runde

Veröffentlicht am 25.01.2024

Kreis Wesel legt Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht gegen Urteil zu Wölfin „GW954f“ ein

Eine Wölfin vor Gericht. (Symbolgrafik: mlz)
Eine Wölfin vor Gericht. (Symbolgrafik: mlz)

Naturschutzverbände WolfDer Rechtsstreit um die bekannte Wölfin GW954f, auch als „Gloria“ bekannt, geht in die nächste Instanz. Der Kreis Wesel hat in Abstimmung mit dem Landesumweltministerium NRW Berufung gegen den jüngsten Beschluss des Verwaltungsgerichts Düsseldorf eingelegt. Das Gericht hatte die Allgemeinverfügung zur Entnahme von „Gloria“ ausgesetzt, eine Entscheidung, die aufgrund von Klagen dreier Naturschutzverbände getroffen wurde (wir berichteten).

Nächste Schritte im juristischen Verfahren um Wölfin „Gloria“

Der Kreis Wesel arbeitet aktuell, in enger Zusammenarbeit mit dem Landesumweltministerium, an einer detaillierten Begründung der Beschwerde. Die Berufung beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster ist der nächste Schritt im juristischen Kampf um das Schicksal von „Gloria“.

Hintergründe und rechtliche Grundlagen des Falls „Gloria“

Das Oberverwaltungsgericht wird nun prüfen, ob die Tötung von „Gloria“ rechtlich haltbar ist, basierend auf den strikten Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes. Die Tötung besonders geschützter Tierarten, wie Wölfen, ist grundsätzlich untersagt, es sei denn, es droht ernster landwirtschaftlicher Schaden und es gibt keine anderen zumutbaren Alternativen. Nach Einschätzung des Verwaltungsgerichts sind diese Bedingungen im Fall von „Gloria“ nicht erfüllt.

Die Auseinandersetzung um Wölfin „Gloria“ spiegelt wieder einmal die zunehmende Spannung zwischen städtischen und ländlichen Interessen im Management und Schutz von Wildtieren wider. Besonders in Regionen, wo Naturschutz und Landwirtschaft aufeinandertreffen, werden solche Fälle zu einer Herausforderung für alle Beteiligten. Der Kreis Wesel hat zugesichert, die Öffentlichkeit über den weiteren Verlauf des Verfahrens auf dem Laufenden zu halten.