Räude: Wolf in Sachsen eingeschläfert

Veröffentlicht am 29.11.2023

Junger Wolf in Großhennersdorf eingefangen und eingeschläfert

Symbolbild Wolf (© F. Richter / LfULG)
Symbolbild Wolf (© F. Richter / LfULG)

Am 26. November 2023 erreichten die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mehrere Meldungen über einen geschwächt wirkenden jungen Wolf im Herrnhuter Ortsteil Großhennersdorf, Landkreis Görlitz. Eine unverzüglich eingeleitete „Nachsuche“ führte zur Ergreifung des Tieres, das daraufhin einem Tierarzt vorgestellt wurde und nach gründlicher Untersuchung leider eingeschläfert werden musste.

Unterernährt und räudig

Wie das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie weiter berichtet, litt der weibliche Wolfswelpe an starker Unterernährung und war von fortgeschrittener Räude befallen. Vermehrte Sichtungsmeldungen in Wohngebietsnähe legen nahe, dass die junge Wölfin Schutz vor der Kälte des Winters suchte und dabei auch ein Hofgrundstück betrat. Hier wurde sie offenbar von einem auf dem Gelände lebenden Herdenschutzhund vertrieben, was die eingeleitete Nachsuche auslöste.

Die rasche Erfassung des Wolfs durch erfahrene Mitarbeiter des LUPUS – Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung ermöglichte eine schnelle tierärztliche Untersuchung. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustands und der geringen Überlebenschancen in der bevorstehenden Winterperiode wurde schweren Herzens entschieden, das Tier aus tierschutzrechtlichen Gründen einzuschläfern.

Aufruf Wolfssichtungen zu melden

Die Fachstelle Wolf betont die Wichtigkeit von Sichtungsmeldungen und bittet die Bevölkerung, Begegnungen oder Auffälligkeiten im Verhalten von Wölfen zu melden. Diese Informationen ermöglichen eine prompte Reaktion auf besondere Situationen. Meldungen können telefonisch, per E-Mail oder online über die Webseite der Fachstelle übermittelt werden, um einen effektiven Schutz der Tiere und eine frühzeitige Intervention in kritischen Situationen sicherzustellen.