NRW: Mehrere Wölfe spurlos verschwunden

Veröffentlicht am 06.09.2023

Wölfe verschwinden, neue rücken nach: Bislang unbekannter Wolfsrüde GW3616m im Territorium Schermbeck nachgewiesen

Ein Wolf, der auf einem Hügel neben einem Felsbrocken steht. (Symbolbild: Franz W. auf Pixabay)
Ein Wolf, der auf einem Hügel neben einem Felsbrocken steht. (Symbolbild: Franz W. auf Pixabay)

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat neue Nachweise von Wölfen in Bottrop-Kirchhellen bestätigt.

Über zwei Losungsfunde vom 9. Juni 2023 konnte der Wolfsrüde GW3616m im Kerngebiet des Schermbecker Rudels nachgewiesen werden. Genetische Untersuchungen des Senckenberg Forschungsinstituts Gelnhausen haben ergeben, dass es sich bei diesem Wolf nicht um einen Nachkommen des Schermbecker Rudels handelt. Das Individuum wurde erstmals in Bottrop-Kirchhellen genetisch erfasst und kann keiner bestimmten Herkunftsregion zugeordnet werden. Es gehört zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation in Deutschland. Das genaue Alter des Tieres ist nicht bekannt.

Mehrere territoriale Wölfe verschwunden

Der letzte Nachweis des territorialen Rüden GW1587m im Schermbecker Rudel stammt vom 30. Januar 2022. In diesem Jahr wurde er auch als Vater der Nachkommen bestätigt. Seitdem gilt GW1587m als verschollen. Es ist noch nicht sicher, ob der neue Rüde GW3616m GW1587m abgelöst hat und nun zusammen mit der Fähe GW954f das Territorium besetzt. Das Weibchen wurde seit Monaten nicht mehr genetisch erfasst (letzter Nachweis: 13. März 2023), und es gibt bisher keine Hinweise auf Reproduktion im Jahr 2023.Im vergangenen Jahr gab es in Nordrhein-Westfalen mehrere Ausfälle territorialer Wölfe. Neben dem verschwundenen Schermbecker Rüden GW1587m wurde auch die territoriale Fähe GW1415f des Leuscheider Rudels seit April 2022 nicht mehr nachgewiesen. Genetische Untersuchungen legen nahe, dass sie durch eine ihrer Töchter (GW1999f) ersetzt wurde.

Der territoriale Wolfsrüde GW2347m aus der Hohen Mark wurde zuletzt im September 2022 genetisch bestätigt. Ein anderer Rüde mit der Kennung GW3150m wurde zuletzt in diesem Territorium nachgewiesen.

Das Wolfsweibchen GW2890f war im letzten Jahr dabei, zusammen mit dem Rüden GW2889m das Territorium Dämmerwald-Üfter Mark zu besiedeln. Der letzte Nachweis von GW2890f stammt ebenfalls aus dem September 2022. Seitdem wurde in diesem Gebiet nur noch der Wolfsrüde genetisch nachgewiesen.

Die genauen Gründe für diese vermehrten Ausfälle territorialer Wolfspopulationen sind nicht bekannt. Möglichkeiten könnten innerartliche Konflikte oder natürliche Todesursachen wie Geburtskomplikationen oder Krankheiten wie Räude sein.