Niedersachsen: Recht ordentliche Hasenstrecke, Schwarzwildstrecke stark rückläufig

Veröffentlicht am 21.11.2023

21. Landesjagdbericht 2022/2023 informiert über Jagdstrecken und jagdliche Schwerpunktthemen in Niedersachsen

Vergleichsweise starke Hasenstrecke in Niedersachsen im Jagdjahr 2022/23. Hier zwei herumspringende Feldhasen auf einer Grünfläche. (Foto: iStock/Wirestock)
Vergleichsweise starke Hasenstrecke in Niedersachsen im Jagdjahr 2022/23. Hier zwei herumspringende Feldhasen auf einer Grünfläche. (Foto: iStock/Wirestock)

Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) haben den 21. Landesjagdbericht 2022/23 veröffentlicht. Dieser bietet einen umfassenden Überblick über die wildlebenden Tierarten und jagdlichen Themen in Niedersachsen.

Ministerin Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements der Jägerschaft: „Mit ihrer Arbeit in der Natur leisten viele Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen einen wesentlichen Beitrag, um die Habitate von Wildtierarten zu erhalten. Neben dem Natur- und Artenschutz ist auch das breite Engagement für die Umweltbildung und die Öffentlichkeitsarbeit zu nennen.“

Der Landesjagdbericht enthält aktuelle statistische Daten, wildbiologische Informationen und wissenschaftliche Untersuchungen zu den in Niedersachsen vorkommenden wildlebenden Tierarten.

LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke bedankte sich beim Landwirtschaftsministerium für die langjährige Zusammenarbeit und betonte, dass der Landesjagdbericht längst zu einem Standardwerk über die Grenzen Niedersachsens hinaus geworden sei.

Ausgewählte Jagdstreckenentwicklungen:

Neozoen (gebietsfremde Tierarten):Waschbären: -0,1 % auf 23.300Nutria: -15,2 % auf 34.744Marderhund: +9,6 % auf 4.289Schalenwild:Schwarzwild: -36,9 % auf 36.134Rotwild: -8,4 % auf 5.008Muffelwild: -10,3 % auf 201Rehwild: +0,3 % auf 131.122Damwild: +4,9 % auf 11.291Sonstige Wildarten:Feldhasen: +16,3 % auf 60.539Fuchs: +1,5 % auf 57.263Dachs: +8,2 % auf 10.602

Ministerin Miriam Staudte äußerte sich zur Bedeutung des Rückgangs der Schwarzwildstrecke im Hinblick auf die ASP-Prävention: „Geringe Bestandszahlen beim Schwarzwild können mit Blick auf die ASP-Prävention sehr hilfreich sein. Ich danke der Jägerschaft, die hier verantwortungsbewusst ihren Beitrag leistet und bitte weiterhin um eine waidgerechte und intensive Bejagung. Denn wie schnell Schwarzwildbestände auch wieder anwachsen können, hat die Entwicklung der Jagdstrecke in der Vergangenheit gezeigt. Auch die intensive Bejagung der Nutria ist unter anderem aus Gründen des Küsten- und Hochwasserschutzes weiterhin erforderlich. Diese invasive Art legt ihre Bauanlagen auch in Uferbereichen und Deichen an und gefährdet so deren Stabilität.“

Helmut Dammann-Tamke, Präsident Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. zur eingebrochenen Schwarzwildstrecke: „Der Rückgang der Jagdstrecke beim Schwarzwild hatte sich abgezeichnet und ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten. Die Gründe sind sicher vielfältig. Dass es aufgrund der nasskalten Witterung mit Beginn des letzten Jahres Verluste bei den Frischlingen gegeben hat, wird hier sicher auch eine Rolle gespielt haben. Der Rückgang der Nutriastrecke erfolgte vornehmlich in dem bisherigen Hauptverbreitungsgebiet – in anderen Regionen stieg die Jagdstrecke hingegen an. Das zeigt, dass das Ausbreitungspotenzial der Nutria noch nicht erschöpft ist und es im Sinne des Deich-, Küsten- und Hochwasserschutzes wichtig ist, sie weiterhin intensiv zu bejagen.“

Jagdliche Schwerpunktthemen:

Die diesjährigen jagdlichen Schwerpunktthemen umfassen ein Artenschutzprojekt für Steinkauze der Jägerschaft Aurich e.V., die Wildbrethygiene und -vermarktung sowie Strategien zur Vermeidung von Kälberwaisen bei Bewegungsjagden auf Rotwild. Der Landesjagdbericht beleuchtet außerdem die Themen Schwarzwild und Nutria sowie jagdrechtliche Neuerungen.

Der Landesjagdbericht steht auf den Websites des ML (www.ml.niedersachsen.de) und der LJN (www.ljn.de) zum Download bereit.

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