Neues Wolfsterritorium in Hessen

Veröffentlicht am 15.09.2023

Das Territorium mit dem Namen Greifenstein (GFS) liegt im Lahn-Dill-Kreis und in Teilen im Landkreis Limburg-Weilburg

Eine Wölfin mit einem Welpen. Die Wölfin im Territorium Greifenstein könnte auch schon bald für Wolfsnachwuchs sorgen. (Symbolbild: Manfred Richter auf Pixabay)
Eine Wölfin mit einem Welpen. Die Wölfin im Territorium Greifenstein könnte auch schon bald für Wolfsnachwuchs sorgen. (Symbolbild: Manfred Richter auf Pixabay)

In Hessen wurde ein neues Wolfsterritorium namens Greifenstein (GFS) bestätigt. Dieses Territorium erstreckt sich über den Lahn-Dill-Kreis und Teile des Landkreises Limburg-Weilburg. Hier wurde erstmals im Oktober 2022 eine einzelne sesshafte Wölfin genetisch erfasst. Die Sesshaftigkeit dieser Wölfin wurde durch einen genetischen Abstrich an einem Nutztierschaden im August 2023 bestätigt. Dies belegt, dass sich die Wölfin seit mindestens 6 Monaten in diesem Gebiet aufhält, was gemäß den bundesweit geltenden Monitoringstandards die Voraussetzung für die Ausweisung eines neuen Territoriums ist. Insgesamt wurde die Wölfin viermal in diesem Gebiet nachgewiesen: dreimal durch genetische Abstriche an Nutztierschäden und einmal durch einen Wildtierriss. Die Nachweise erfolgten zweimal in Greifenstein sowie jeweils einmal in Löhnberg und Leun.

Die Wölfin mit dem Laborkürzel GW2479f stammt aus dem Leuscheider Rudel, das sich grenzübergreifend in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz befindet. Dort wurde sie erstmals im Dezember 2021 genetisch erfasst. Das Monitoring für das Rudel im Territorium Leuscheid liegt in der Verantwortung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. GW2479f ist die Schwester des Rüden GW2554m, der ebenfalls in Hessen, im Bereich Butzbach, sesshaft ist. Der letzte Nachweis des Rüden erfolgte im Mai 2023 bei Wehrheim.

Da GW2479f erstmals im Oktober 2022 in diesem Gebiet nachgewiesen wurde, wird sie rückwirkend auch für das bereits abgeschlossene Monitoringjahr 2022/2023 als territorial betrachtet. Somit gab es im vergangenen Monitoringjahr 2022/2023 in Hessen nachweislich sieben Territorien: jeweils drei Rudel bei Rüdesheim, Wildflecken und Waldkappel sowie vier Territorien mit jeweils einem Einzeltier bei Butzbach, Greifenstein, Ludwigsau und Spangenberg.