Neuer Europarekord: Durch die Zusammenarbeit von drei DNA-Laboren konnte jetzt die weiteste bislang in Europa dokumentierte Wanderung eines Wolfs nachgewiesen werden. Dies teilte die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) heute in einer Meldung mit.
Im Juni 2022 entnahm man in der französischen Region Burgund eine Haarprobe, die einem Wolf mit dem für Mitteleuropa typischen Haplotypen HW01 zugeordnet wurde. Die Probe wurde zur weiteren Analyse an das Senckenberg Forschungsinstitut in Deutschland geschickt. Dort konnte sie GW1909m zugeordnet werden, einem Wolf, der genetischen Analysen zufolge 2020 im Rudel in Nordhorn (Niedersachsen) gewölft wurde.
Fast ein Jahr später, im Februar 2023, wurde in Lleida, einer Region im nordspanischen Katalonien, ein Wolf entdeckt, der denselben seltenen Haplotypen HW01 aufwies. Eine weitergeleitete Probe nach Frankreich bestätigte, dass es sich bei dem Tier um das bereits bekannte Individuum GW1909m handelte.
Die festgestellte Distanz zwischen dem Fundort in Deutschland und Spanien beträgt beeindruckende 1190 Kilometer Luftlinie, was diese Wanderung zur längsten jemals dokumentierten Distanz eines Wolfs in Europa macht. Dieser Vorfall unterstreicht die bemerkenswerten Fähigkeiten von Wölfen, weite Strecken zu überwinden und so immer neue Gebiete zu erschließen.
Diese Entdeckung hilft die Migrationsmuster und die Anpassungsfähigkeit von Wölfen in Europa näher zu beleuchten. Die beteiligten Wissenschaftler hoffen, dass diese Erkenntnisse zur weiteren Erforschung der Bewegungsmuster und genetischen Vielfalt von Wölfen beitragen werden.