Klimafreundliches, wildes Grillfleisch

Genuss mit gutem Gewissen

Bunter Grillteller mit Rotwildbratwurst und einem Steak aus der Keule (Foto: Frank Florian Bitter, Wald und Holz NRW)
Bunter Grillteller mit Rotwildbratwurst und einem Steak aus der Keule (Foto: Frank Florian Bitter, Wald und Holz NRW)

Wildfleisch aus unseren heimischen Wäldern kann gesundes und nachhaltiges Grillgut sein. Mit den ersten warmen, sonnigen Maitagen ist für viele die diesjährige Grillsaison eingeläutet. Bewusste Ernährung ist im Trend und viele Menschen fragen sich, was sie auf den Grill legen können. Neben vegetarischen und veganen Alternativen, darf oft Fleisch nicht fehlen. Wer regionales Wildfleisch wählt, entscheidet sich für klimafreundliches Grillgut.

Die drei Regionalforstämter Rureifel-Jülicher Börde, Hochstift und Münsterland bieten Wildfleisch küchen- oder sogar grillfertig zum Verkauf an. Das Fleisch ist eingeschweißt und meist tiefgefroren. Im Hürtgenwald (Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde) ist die Wildgrillwurst „weil man die Freiheit einfach schmeckt“ das alljährlich beliebteste Produkt. Im Regionalforstamt Münsterland reicht das Tiefkühlangebot von marinierten und naturbelassenen Steaks, über Bratenstücke, Geschnetzeltem, Hackfleisch und „Burger-Pattis“ bis zur Bratwurst.

Im Waldinformationszentrum Hammerhof (Regionalforstamt Hochstift) ist die Nachfrage nach portioniertem Wildfleisch und Wildwaren so hoch, dass eine Vorbestellung ratsam ist. Ganz frisches Wildfleisch kann direkt bei einigen Försterinnen und Förstern vom landeseigen Wald als ganzes Tier erworben werden. Das Tier müssen die „Hobby-Fleischerinnen oder –Fleischer“ dann aber selbst zubereiten oder zu einem ortsansässigen Fleischer oder einer Fleischerin bringen.

Rustikale Kotlettes vom Reh fein gewürzt (Foto: Frank Florian Bitter – Wald und Holz NRW)

Wildfleisch hat in Punkto Nachhaltigkeit viele Vorteile gegenüber dem Fleisch aus dem Stall. Wildtiere brauchen kein extra angebautes oder eingeflogenes Futter und erzeugen kein Gülleproblem. Da sie ohnehin in unseren Wäldern leben und nicht extra für den menschlichen Verzehr gemästet werden, verbrauchen sie keine zusätzlichen natürlichen Ressourcen. Wildtiere leben bis zum Abschuss frei und selbstbestimmt. Vom Abschuss selbst bekommen sie wenig mit, weil die Kugel aus dem Jagdgewehr schneller als der Schall fliegt. Das Tier ist bereits erlegt, bevor es sich vom Knall erschrecken könnte.

Wer Wildfleisch wählt, hilft auch dem Wald beim Wachsen. Gerade die jungen Bäumchen mit ihren frischen, knackigen Blättern, sind besonders beliebt beim Rehwild. Weil natürliche Feinde fehlen, gibt es mehr Rehe, Hirsche und Wildschweine in unseren Wäldern, als es in ursprünglichen Waldökosystemen möglich wäre. Die Jagd ist eine wichtige Säule, für den aktiven Waldbau zum klimastabilen Mischwald.

Wer grillt, nutzt in der Regel mindestens ein Produkt aus dem Wald. Und zwar Holzkohle. Bei Holzkohle aus nicht gesicherter Herkunft besteht leider große Gefahr, dass dafür Urwald abgeholzt wurde. Klimafreundlicher ist, wenn die Holzkohle vom Holz heimischer Wälder oder mindestens aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Orientierung bieten hier die Zertifizierungssiegel FSC und PEFC.

Quelle: Wald und Holz NRW