Anfang August war die Pilzausbeute vielversprechend. Die Hitzewelle der letzten Tage hat jedoch insbesondere den essbaren Pilzen geschadet, weshalb die Experten erst im September mit einer vermehrten Pilzaktivität rechnen. Das Wachstum der Pilze wird maßgeblich durch Regen begünstigt.
Seit August erfüllen sie den Wald vielerorts wieder mit ihrem charakteristischen Duft: Die Waldpilze. In Deutschlands Wäldern gedeihen etwa 5.000 Pilzarten, von denen rund 40 als beliebte Speisepilze gelten. Viele dieser Sorten haben gefährlich giftige Doppelgänger, weshalb nur Personen, die sich mit der Materie auskennen, Pilze sammeln sollten. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Pilzsachverständigen zu konsultieren.
Das Sammeln von Pilzen für den persönlichen Bedarf ist erlaubt. Leider wird jedoch immer häufiger die festgelegte Mengenbegrenzung überschritten.
Das kommerzielle Sammeln von Pilzen ist ausschließlich mit ausdrücklicher Genehmigung der entsprechenden Waldbesitzer gestattet, erinnert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).
Je nach Pilzart und Standort können Waldpilze in Bayern sogar 37 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe, genauso wie auch noch Wild- und Waldbeeren nach wie vor radioaktiv belastet sein. Während auf landwirtschaftlichen Flächen das radioaktive Cäsium-137 mittlerweile in tiefere Bodenschichten ausgespült wurde, verhält es sich im Wald anders. In den letzten Jahren hat das Bundesamt für Strahlenschutz bei einigen Waldpilzarten bis zu 4.000 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse festgestellt. Der Handel erlaubt maximal 600 Becquerel pro Kilo. Maronenröhrlinge zählen zu den Pilzen, die besonders viel Cäsium-137 aufnehmen können, während Steinpilze und Pfifferlinge tendenziell weniger radioaktiv belastet sind.
Für Personen, die bereits im Alltag erhöhter Strahlung ausgesetzt sind, beispielsweise durch häufiges Fliegen oder medizinische Untersuchungen, ist der Konsum von Kulturspeisepilzen ratsam. Dies gilt ebenso für Schwangere und stillende Frauen.