Hirschjagd in Schottland: Drei wichtige Änderungen

Veröffentlicht am 04.12.2023

Schonzeitänderung, Nachtjagdtechnik und Mindestanforderungen für Geschossgewichte – Seit November gibt es bei der Jagd auf Rot-, Sika-, Reh- und Damwild Änderungen

Ein Rothirsch in Schottland. (Symbolbild: adriankirby auf Pixabay)
Ein Rothirsch in Schottland. (Symbolbild: adriankirby auf Pixabay)

Kein anderes Land in Europa hat eine so hohe Rotwilddichte, wie Schottland. Den Gesamtbestand schätzt man derzeit auf über 300.000 Tiere, von denen jedes Jahr viele zehntausend Stück Rotwild erlegt werden müssen. Der schottische Berghirsch ist leichter als die Hirsche auf dem Festland. Selten bringt ein Hirsch einmal mehr als 100 kg oder mehr auf die Waage.

Vor diesem Hintergrund sind die drei Gesetzesänderungen zu sehen, die die Regierung Schottlands bereits im Laufe des Jahres 2023 erlassen hat und die im Rahmen der Bejagung von Rotwild, Sikawild, Rehwild und Damwild seit dem 1. November in Kraft sind.

Wie die British Association for Shooting and Conservation (BASC) berichtet, beziehen sich diese drei Änderungen auf die Schonzeit für alle männlichen Hirschartigen, das Mindestgewicht für Geschosse zu deren Erlegung, sowie die Freigabe von Nachtsicht-/Wärmebildtechnik für die Jagd:

Aufhebung der Schonzeit für Hirsche

Seit dem 1. November 2023 gibt es in Schottland keine Schonzeitmehr für männliches Rot-, Dam-, Reh- und Sikawild. Durften bis dahin z.B. Rothirsche lediglich vom 1. Juli bis zum 20. Oktober bejagt werden, ist diese Schonzeitregelung ersatzlos weggefallen und Hirsche, sowie Rehböcke dürfen das ganze Jahr über bejagt werden. Die BASC hatte sich gegen diesen Vorschlag ausgesprochen, akzeptiert nach eigenen Angaben jedoch die neue Regelung, wobei die Priorität bei der Rotwildjagd während der Wintermonate auf dem Abschuss des Kahlwildes liegen sollte.

Freigabe der Nachtjagd mit Wärmebild- und Nachtsichtgeräten auf Hirsche

Die zweite Änderung betrifft die Zulassung von Wärmebild- und Nachtsicht-Zielfernrohren für die nächtliche Jagd auf Hirsche („legalisation for thermal imaging and night vision rifle scopes“). Zur Nutzung dieser technischen Hilfsmittel ist eine gesondert zu beantragende Lizenz notwendig.

Herabsetzung des Mindest-Geschossgewichts für Büchsenpatronen bei der Hirschjagd auf 80 grains

Das minimale Geschossgewicht für Büchsenpatronen zur Bejagung von Hirschen wurde von 100gr(ains) auf 80gr (ca. 5,2g) reduziert. Diese Entscheidung wurde getroffen, um den schottischen Jägern die Verwendung des sehr beliebten Kalibers .243 (metrisch etwa 6,17×51 mm) und ähnlicher Patronen mit bleifreier Munition weiterhin zu ermöglichen. Diese Änderung trat ebenfalls im November in Kraft.