Gros der Bundesländer spricht sich für Lockerung des Wolfsschutzes aus

Veröffentlicht am 25.09.2023

In einer gemeinsamen Protokollerklärung haben acht Bundesländer auf der Agrarministerkonferenz am vergangenen Freitag die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf gefordert. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßen diesen Schritt.

Acht Bundesländer unterstützen die Forderung nach einer Lockerung des Wolfsschutzes. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)
Acht Bundesländer unterstützen die Forderung nach einer Lockerung des Wolfsschutzes. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)

In einer gemeinsamen Protokollerklärung fordern acht Bundesländer die Bundesregierun dazu auf, sich auf EU-Ebene für die Lockerung des Wolfsschutzes einzusetzen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßen diesen Schritt und weisen darauf hin, dass diese Bundesländer im Bundesrat die Mehrheit der Stimmen haben.

Darüber hinaus fordern DJV und FN Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, nun endlich den guten Erhaltungszustand für den Wolf gegenüber der EU-Kommission zu erklären, anstelle weiter an ihrer „Verschleppungsstrategie“ festzuhalten.

Bis zum vergangenen Freitag sollten nämlich alle Mitgliedstaaten aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und deren Auswirkungen an die EU-Kommission melden. Die beiden Verbände gehen davon aus, dass das Bundesumweltministerium keine neuen Zahlen geliefert hat, wie bereits zuvor. DJV und FN fordern daher, dass die aktuellen Monitoringdaten für das Wolfsjahr 2022/23 umgehend an Brüssel gemeldet werden. Die derzeit verfügbaren Daten reichen nur bis 2017, wurden jedoch erst 2019 übermittelt. Die nächste turnusmäßige Meldung ist erst für 2025 geplant.

DJV und FN kritisieren, dass die Menschen im ländlichen Raum, insbesondere in der Weidetierhaltung und im Naturschutz, alleine mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen gelassen werden. Stattdessen sollte die Ampelkoalition in Berlin sofort ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf zulassen. Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Michael Brenner zeigt, dass dies europarechtskonform möglich ist. Laut den neuesten Daten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren, darunter Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere. Die Mitglieder der beiden Verbände lehnen den Versuch der Bundesumweltministerin ab, alle wolfskritischen Stimmen in die rechte Ecke zu stellen, heißt es von DJV und FN abschließend.