Eichsfeld: Toter Luchs geborgen – neues Luchsjunges entdeckt

Veröffentlicht am 04.01.2024

Im thüringischen Landkreis Eichsfeld wurden kürzlich durch Fotofallenmonitoring zwei bedeutende Entdeckungen gemacht

Luchsin mit Jungtier. (Fotoquelle: BUND Thüringen & Universität Göttingen)
Luchsin mit Jungtier. (Fotoquelle: BUND Thüringen & Universität Göttingen)

Im Landkreis Eichsfeld wurden kürzlich durch das Fotofallenmonitoring des BUND Landesverbandes und der Universität Göttingen zwei bedeutende Entdeckungen gemacht: Zum einen wurde eine Luchsin mit einem Jungtier gesichtet, zum anderen ein toter Luchs gefunden. Dies berichtete heute (04.01.2024) das Ministerium für Umwelt, Energie, und Naturschutz des Freistaates Thüringen in einer Meldung.

Die Aufnahmen des neuen Luchsjungtiers, die im Dezember gemacht wurden, zeigen die Luchsmutter mit ihrem Nachwuchs. Experten vermuten, dass es sich um dieselbe Luchsin handelt, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Nachwuchs hatte. Diese Entdeckung markiert, nach dem Nachweis von mindestens zwei Jungtieren im Landkreis Nordhausen im September, einen weiteren Erfolg im laufenden Monitoringjahr 2023/2024.Leider wurde Ende des Jahres auch ein toter Luchs bei Breitenworbis im Eichsfeld gemeldet. Der Kadaver war stark abgemagert, und erste Untersuchungen vor Ort ergaben keine Hinweise auf illegale Handlungen. Der tote Luchs wurde zur weiteren Untersuchung an das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin überführt. Es handelt sich um den zweiten Totfund eines Luchses im Jahr 2023; der erste wurde im Juni illegal beschossen aufgefunden.

Hintergrund

Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs (KWBL) schätzt, dass derzeit vier standorttreue Luchse mit mindestens drei Jungtieren im Südharz und den angrenzenden Waldgebieten in den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld leben. Zudem gab es einzelne Nachweise in weiteren Landkreisen.

In einem vom Thüringer Umweltministerium geförderten Projekt arbeiten der BUND Thüringen, die Wildtierland Hainich gGmbH und der WWF Deutschland zusammen, um die isolierten Luchspopulationen im Harz, Bayerischen Wald und Pfälzerwald wieder zu verbinden. Maßnahmen hierfür umfassen verstärktes Monitoring und ein Luchsgehege im Wildkatzendorf Hütscheroda, das zur Zucht von Luchsen für Freilandprojekte dient.

Das Kompetenzzentrum nimmt Hinweise auf Luchse unter der Rufnummer 0361 573 941 941 entgegen. Die dokumentierte Begegnung mit dem Luchsjungtier ist ein positives Zeichen für die Bemühungen um den Erhalt und die Förderung dieser faszinierenden Wildtierart.