Der Luchs kehrt nach Sachsen zurück

Veröffentlicht am 19.03.2024

In Sachsen wurden mit „Nova“ aus der Schweiz und „Juno“ aus Thüringen die ersten beiden Luchse ausgewildert: Ein wichtiger Schritt für die Artenvielfalt

Luchsweibchen Nova wird in die Freiheit entlassen. (Foto: © Archiv Naturschutz LfULG, Alexander Sommer)
Luchsweibchen Nova wird in die Freiheit entlassen. (Foto: © Archiv Naturschutz LfULG, Alexander Sommer)

Am Montag, dem 18. März 2024, wurden mit Nova und Juno die ersten beiden Luchse in Sachsen, im westlichen Erzgebirge, ausgewildert.

Im Rahmen des Projektes „RELynx Sachsen“, das in Kooperation mit dem Schweizer Jura und dem „Wildkatzendorf Hütscheroda“ in Thüringen realisiert wird, plant Sachsen bis 2027 die Wiederansiedlung von rund 20 Eurasischen Luchsen, um die Artenvielfalt in der Region zu bereichern und eine weitere mitteleuropäische Teilpopulation zu etablieren.

Ein neues Kapitel für die sächsische Wildnis

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther betont die Bedeutung dieser Wiederansiedlung als einen Meilenstein im Bemühen, die Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten. „Der Luchs gehört in unsere Wälder“, so Günther. Ziel ist es, eine stabile Luchspopulation aufzubauen, die das Erzgebirge und das Elbsandsteingebirge besiedelt und eine natürliche Verbindung zwischen den Populationen in verschiedenen Regionen herstellt.

Gesunde Tiere und wissenschaftliche Begleitung

Die Auswilderungen verliefen ohne Störungen. Beide Luchse waren bei ihrer Freilassung gesund und in guter körperlicher Verfassung. Nova und Juno sind mit GPS-Senderhalsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen und die Entwicklung der Population wissenschaftlich zu begleiten. Wildkameras und Beobachtungen tragen zusätzlich zum Monitoring bei.

Auswilderung Luchsmännchen Juno. (Foto: © Archiv Naturschutz LfULG, Alexander Sommer)
Auswilderung Luchsmännchen Juno. (Foto: © Archiv Naturschutz LfULG, Alexander Sommer)

Die Rolle des Luchses in der Ökosystemdynamik

Die Wiederansiedlung des Karpatenluchses, einer Schlüsselart für naturnahe Ökosysteme, spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Biodiversität und die Stärkung der mitteleuropäischen Luchspopulation. Dieses Projekt fügt sich in eine bundesweite Strategie ein, um die deutschen Luchsvorkommen zu stabilisieren und durch die Schaffung von „Trittsteinen“ eine Vernetzung der Teilpopulationen zu ermöglichen.

Dank an internationale Partner und zukünftige Pläne

Für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts dankt Umweltminister Günther den internationalen Partnern und betont die Bedeutung der Zusammenarbeit für den Artenschutz. Das „RELynx Sachsen“-Projekt, das im September 2022 gestartet wurde, ist ein Beispiel für die erfolgreiche Wiederansiedlung von Luchsen in Deutschland und unterstreicht die Notwendigkeit, natürliche Lebensräume zu schützen und zu erhalten.