Australien setzt (Tötungs-)Roboter zur Bekämpfung verwilderter Katzen ein

Veröffentlicht am 03.07.2023

Westaustralien schlägt neue Wege im Prädatorenmanagement ein, um die heimische Tierwelt von Millionen von verwilderten Katzen zu befreien

Eine Katze mit einem erbeuteten Vogel im Maul. (Symbolbild: iStock/ Ornitolog82)
Eine Katze mit einem erbeuteten Vogel im Maul. (Symbolbild: iStock/ Ornitolog82)
Neuer Fünfjahresplan zur Bekämpfung invasiver Wildkatzen in WestaustralienInvestitionen in Höhe von 7,6 Millionen US-Dollar zur Ausweitung des Managements von Wildkatzen im Staatshaushalt 2023-24Kampf gegen verwilderte Katzen wird intensiviert, um die einheimische Tierwelt und die Artenvielfalt zu schützen

Westaustralien (WA) hat eine neue Strategie gestartet, um gegen die verheerenden Auswirkungen verwilderter Katzen auf die australische Tierwelt vorzugehen.

Die westaustralische Wildkatzenstrategie 2023-2028 ist die erste ihrer Art, die von einer Landesregierung in Australien umgesetzt wird. Der neue Fünfjahresplan wird durch eine Investition von 7,6 Millionen US-Dollar in den Staatshaushalt 2023-24 unterstützt. „Die WA Wildkatzenstrategie wird dringend benötigt, da die Prädation durch verwilderte Katzen eine ernsthafte Bedrohung für unsere einheimischen Arten darstellt“, rechtfertigt Umweltminister Reece Whitby das restriktive Vorgehen gegen Australiens Katzen. „Wir müssen zusammenarbeiten, neue Technologien einsetzen und über den Tellerrand hinausschauen, um diese Raubtiere zu überlisten und das zu schützen, was unseren Staat so einzigartig macht“, ergänzt Whitby.

Die Strategie wird den Einsatz neu verfügbarer Technologien fördern, wie z. B. den „Felixer“, der nun vom Commonwealth für die großflächige Einführung und nicht nur für Forschungszwecke zugelassen wurde. Bei dem „Felixer“ handelt es sich um ein Gerät, das mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet wurde und durch viele integrierte Sensoren und Kameras in der Lage ist, Katzen von anderen Tieren, wie beispielsweise Koalas, Wombats und dergleichen zu unterscheiden. Hat der Felixer eine Katze erkannt, so schießt er ein giftiges Gel auf das Tier ab, das die Katze letztendlich tötet, wenn diese sich putzt und dabei das Gift oral aufnimmt.

The Thylation Group of Companies are the developers and patent holders of the Felixer™, the world’s only feral cat grooming trap. (Foto: © Thylation)
The Thylation Group of Companies are the developers and patent holders of the Felixer™, the world’s only feral cat grooming trap. (Foto: © Thylation)

Hintergrund:

Katzen verursachen in Australien die größten Schäden im Vergleich zu allen anderen Tierarten. Die Tiere kosten der australischen Wirtschaft 300 Millionen Dollar pro Jahr an Schäden und Maßnahmen zur Populationskontrolle wie Köder und Fallenstellen. Alle 24 Stunden töten verwilderte Katzen im ganzen Land schätzungsweise 3 Millionen Säugetiere, 1,7 Millionen Reptilien, 1 Million Vögel, 2,8 Millionen wirbellose Tiere und 337.000 Frösche.

In WA sind 36 Säugetier-, 11 Reptilien- und 22 Vogelarten anfällig für Raubtiere durch verwilderte Katzen. Es wird geschätzt, dass eine verwilderte Katze, die durch den Busch streift, jedes Jahr mehr als 700 Kleintiere töten kann.

Fast 2,7 Millionen US-Dollar werden durch das Western Shield-Programm des Department of Biodiversity, Conservation and Attractions (DBCA) für die Köderung von verwilderten Katzen aus der Luft ausgegeben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf priorisierten Naturschutzgebieten wie dem Fitzgerald River National Park, Cape Le Grand, dem Stirling Range National Park, dem Lake Magenta und Dragon Rocks. Die Anzahl der ausgelegten Köder wird im Rahmen der Strategie noch um mehr als 45 Prozent steigen.

Das staatliche Zuschussprogramm für das Management natürlicher Ressourcen erhält zusätzliche 2 Millionen US-Dollar, um traditionellen Eigentümern, Gemeindegruppen und Eigentümern ländlicher Grundstücke dabei zu helfen, den Kampf gegen verwilderte Katzen auszuweiten.

Die Strategie wird einen Rahmen für die Steuerung privater Investitionen bieten und neue Methoden untersuchen, um sicherzustellen, dass es in den nächsten fünf Jahren einen kohärenten und koordinierten Ansatz gibt. Ziel ist es, die Populationen bedrohter einheimischer Arten durch effektive, anpassungsfähige und humane Maßnahmen zu erhalten.

Die Raubtiere werden durch Drohnen, GPS-Halsbänder und Kameras überwacht. Die Investition in Höhe von 7,6 Millionen US-Dollar über einen Zeitraum von vier Jahren wird auch Forschungsprogramme und Naturschutzprojekte finanzieren. Die Strategie wurde von der DBCA, dem Ministerium für Grundstoffindustrie und regionale Entwicklung und einer Reihe wichtiger Interessengruppen entwickelt.

Hier ein Präsentationsvideo des Felixer vom Australien Government – Department oft he Environment and Energy:

Australien Government – Department oft he Environment and Energy

Quelle: Government of Western Australia