Bei der diesjährigen Lizenzjagd auf Bären in Schweden durften in den Provinzen Dalarna, Gävleborg, Jämtland, Norrbotten, Värmland, Västerbotten und Västernorrland insgesamt 649 der Raubtiere geschossen werden. Im Jahr 2022 waren es lediglich 622 Bären, die erlegt werden durften.
Obligatorische Proben, darunter Zahnproben zur Altersbestimmung und genetische Proben, wurden von den Provinzverwaltungen bei allen erlegten Bären genommen. Eine erweiterte Probenahme wurde bei jeder fünften Bärin über 70 kg sowie bei allen Bären durchgeführt, die im Skandinavischen Braunbärenprojekt markiert waren. Die Proben wurden zur weiteren Analyse an das SVA geschickt. Von den 648 erlegten Bären wurden dem SVA so Proben von 643 Bären zugeführt, wobei 83 Bären einer erweiterten Probenahme unterzogen wurden.
Die Auswertung der Proben zeigte, dass die Gesundheit der erlegten Bären alles in allem gut war. Nur wenige Befunde wiesen Veränderungen auf. So wurde „Kryptorchismus“, das Nichtauffinden der Hoden im Hodensack, da sich diese noch in der Bauchhöhle befinden, bei 14 Männchen festgestellt. Einzelne Individuen zeigten ältere Verletzungen an Zähnen oder am Körper. Darmparasiten wurden in 22 der untersuchten Bärendärme gefunden, wobei der Mageninhalt von natürlicher Nahrung wie Beeren, Fleisch und Insekten dominiert wurde.
Von 537 Bären wurde das Gewicht ermittelt. Von diesen waren 423 erwachsene Bären (79 %), 49 Jungtiere (9 %) und bei 65 war man sich unsicher (12 %). Das Durchschnittsgewicht betrug für erwachsene Männchen 123,4 kg, für erwachsene Weibchen 120,3 kg und für Jungtiere 45,4 kg. Der größte Bär wog 268,5 kg und stammte aus Västernorrland, der kleinste wog 24 kg aus Jämtland.
Die Geschlechterverteilung betrug 352 Weibchen (55 %) und 291 Männchen (45 %). Von 13 untersuchten erwachsenen Weibchen wurde bei sieben eine weiße Flüssigkeit an den Zitzen festgestellt, was auf Säugeaktivität hinweist. Bei den untersuchten Männchen wurden 14, wie vorhin schon erwähnt, als kryptorchid notiert.
Die meisten erlegten Bären waren bei der Besichtigung frei von offensichtlichen Krankheitsveränderungen. Bei 11 Bären wurden ältere Verletzungen dokumentiert. Einige Bären wiesen Klauenschäden auf, und es wurden Verletzungen im Kopf-/Halsbereich festgestellt.
Eine Bärin aus Jämtland hatte sechs Zehen an der linken hinteren Brante, was eine bisher zuvor noch nicht festgestellte Missbildung darstellt.
Darüber hinaus wurden auch Kontrollen des Mageninhalts durchgeführt, wobei bei 426 Bären dokumentiert wurde, dass diese hauptsächlich natürliche Nahrung, wie Beeren, Fleisch oder Insekten zu sich genommen hatten. In 64 Fällen wurden ganz oder teilweise verarbeitete Lebensmittel, darunter Schlachtabfälle und Brot, festgestellt.
sva-rapport-licensjakt-bjoern-2023HerunterladenQuelle: Statens veterinärmedicinska anstalt – SVA (Hrsg.): Licensjakt på björn 2023. Hälso- och sjukdomsövervakning av björnar fällda under licensjakten 2023. SVA Rapport 91/2023, Uppsala, 2023.