Foto: Mariusz Grzeskowiak
Ein Jäger kennt die „Saure-Gurken-Zeit“ im Revier, wenn der Winter die Natur im Griff hat und das Wild Schutz und Schonung verdient. Er ist also gezwungen, (fast) ohne seine Passion Wochen über Wochen im Haus durchzuhalten. Zeit genug für einen augenzwinkernden Blick auf den typischen Schonzeitjäger:
Er ist irritiert: in seinem Haus treiben sich seltsame Gestalten herum. Überrascht stellt er fest, dass es seine Familie ist. Eigentlich ganz nette Leute. Ewig nicht gesehen...
Der Griff in den Kleiderschrank offenbart ihm Farben, FARBEN! Ohne die grünen Klotten fühlt er sich fast nackt. Heimlich kramt er eine Unterbuchse aus Loden hervor.
Bei jedem Griff in die Jackentasche zuckt er zusammen, weil keine Patronen klimpern. Stattdessen erwischt er viel zu häufig das feuchte Taschentuch vom letzten Schnupfen.
Endlich genug Zeit, denkt er sich, um ein wenig zu üben. Die Schnäppchenjagd in der Fußgängerzone ist allerdings kein geeigneter Ort für den nächsten Pirschgang in Camouflage.